Analyse

Starnberg besitzt eine breit gefächerte Gewerbe- und Einzelhandelsstruktur.

In allen Bereichen des wirtschaftlichen Handelns können wir auf sehr aktive  Interessenvertretungen zurückgreifen.

Die gute ÖPNV Anbindung an München, die hochwertige Lage direkt am See und die überaus positive Situation des Arbeitsmarkts sichern zusammen mit der bekannt sehr guten Kaufkraft der Bürger und der Beliebtheit bei den Tages-Touristen auch in Zukunft die Attraktivität unserer Kreisstadt.

Der hohe Lebensstandard vieler Bürger verursacht jedoch einen nachgewiesen erhöhten Energiebedarf der Haushalte. Denn es wird mit den überdurchschnittlich großen Wohnflächen und der weit überdurchschnittlich hohen Kfz-Nutzung sehr viel Energie benötigt.

Daher muss der bisher beschrittene Weg der Energiewende des Landkreises v. a. in der Kreisstadt deutlich forciert werden

Defizite sehen wir in der Verkehrsbelastung der Innenstadt solange der B2 Tunnel noch im Bau ist. Danach wird er ab 2026 die Stadt vom Durchgangsverkehr (fast 20.000 Autos werden unterirdisch die Stadt queren) gezielt entlasten.

Der rege Quell- und Zielverkehr  (65 % des gesamten Starnberger Verkehrs) hat dann endlich die Chance, besser seine Ziele zu erreichen und die Bürger zu ihren Arbeitsstätten und natürlich zu Geschäften, Ämtern, Ärzten, Schulen und Vereinen zu bringen.

Die erarbeiteten Visionen zu neuen Verkehrskonzepten lesen Sie bitte unter Mobilität und Verkehr.

Ziele

Die UWG will die Stärkung der Innenstadt als hochwertigen Einzelhandelsstandort.

Mittels der individuellen Mischung an Fachgeschäften und der Vermeidung großflächigen Einzelhandels in Stadtrandlagen. 

Stärkung der peripheren Standorte für die Nahversorgung

Der Steigerung der Wohnqualität in allen Stadteilen gilt unsere größte Priorität. Wenn wir die Belebung der Ortsteilzentren so planen, dass die Bürger mit Gütern des täglichen Bedarfs direkt, also wohnungsnah versorgt werden, vermeiden wir unnötigen innerstädtischen Verkehr.

Entwicklung des Gewerbegebiets zu einem hochwertigen Arbeitsstandort

Ziel ist die städtebauliche Aufwertung des bestehenden Gewerbegebietes und eine maßvolle Erweiterung zu Gunsten Starnberger Firmen (Handwerkerhof).

Unser bestehendes Gewerbegebiet wird durch die Verlagerung eines Teils der bisherigen Palette bei gleichzeitiger Anziehung von neuen  innovativen Firmen aus dem Hightech Segment (think tanks) in Schorn neu aufgestellt.  Damit wird die Produktpalette der vertretenen Firmen direkt in und um die Kreisstadt wirkungsvoll vom neuen Gewerbegebiet Schorn ergänzt.

Hierdurch sehen wir Chancen, Handwerkerbetrieben und unter Umständen Firmen mit produzierendem Gewerbe direkt in Starnberg am bisherigen Standort des Gewerbegebiets wieder zentrumsnäher Flächen zur Verfügung stellen zu können.

Erweiterung des bisherigen Gewerbegebietes durch Schorn

Wir stehen zur Notwendigkeit, Platz für innovative Firmen in unserer Kreisstadt anbieten zu können und damit die Finanzkraft Starnbergs auf Jahrzehnte zu sichern.

Daher setzen wir uns wie bisher für landschaftlich verträgliche Entwicklung des neuen Gewerbestandortes in Schorn ein. Die fachplanerischen Konzepte haben in den letzten 2 Jahren zu einem sehr guten Ergebnis geführt. Unser immer bestehender Ansatz der flächensparenden Bauweise werden wir im weiteren Gestaltungsprozess durch die Bauleitplanung wirkungsvoll einsetzen.

Weitere Steigerung bei den Bemühungen der Energiewende in Starnberg

Die entwickelten Konzepte sollen innovativ weiterentwickelt werden. Exemplarisch genannt sei hier ein gelungenes Beispiel unseres neuen angedachten Vorzeigeprojekts:

Die hydrogeologische Nutzung des Dükers „B2 – Almeidaberg“ für die Wärme – und Energiegewinnungzum Vorteil der energetischen Zukunft des südlichen Starnbergs (UEM 15.10.2019)

Strategien

 Stärkung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt

  • Differenzierung des Angebots in der Innenstadt (Branchenmix, Preisniveaus)
  • gezielte Steuerung der Ansiedlung von Geschäften;
  • Prüfung der Ansiedlung von Kundenmagneten (großes Mode-/Technikkaufhaus)
  • Verbesserung des Stadtbusverkehrs, Parkraummanagement
  • Vermeidung von Abfluss der Kaufkraft durch großflächigen Einzelhandel in Ortsrandlagen
  • Einschränkung einer „Globalisierung“ des Angebots durch Filialisten
  • Erhalt der kleinteiligen Einzelhandelsstruktur
  • Unterstützung vorhandener Betriebe
  • Vermeidung großflächiger Ansiedlungen durch Flächenmanagement

Förderung der Nahversorgung in den Ortsteilen 

  • Aufwertung der Ortsmitten von Söcking und Percha, und der Hanfelderstraße zur Stärkung der Versorgungsfunktion
  • Ansiedlung von Lebensmittelgeschäften und Initiierung von Dorfläden

Finanzen

Der Steuerstaat lebt von der Partizipation am wirtschaftlichen Erfolg seiner frei wirtschaftenden Bürger. Würde dieses Prinzip konsequent durchgeführt, wäre Starnberg eine reiche Stadt, da seine Bürger bundesweit zu den Spitzenverdienern und damit wohl auch Spitzensteuerzahlern gehören.

Leider ist aber der nach Art. 106 Abs. 5 Grundgesetz gegebene kommunale Anteil an der Lohn und Einkommensteuer gekappt. Zwar erhalten die Gemeinden zunächst 15 % des Aufkommens an Lohnsteuer und an veranlagter Einkommensteuer sowie 12 % des Aufkommens an Kapitalertragsteuer. Dies gilt aber nur bei Einzelveranlagung bis zu € 35.000 und bei gemeinsamer Veranlagung bis zu € 70.000. Die überdurchschnittliche Einkommenssituation der Starnberger schlägt sich daher im Stadtsäckel nicht nieder.

Unsere andere wichtige Finanzquelle ist die Gewerbesteuer. Leider ist das aufkommende Gewerbesteuer schlecht kalkulierbar, im Gesamtvolumen geradezu erratisch, insbesondere weil es auch vom steuerpflichtigen Unternehmen instrumentalisiert werden kann. Aber das ist ein Problem mit dem alle Gemeinden in Deutschland leben müssen. Besonders ist in Starnberg wieder (denken Sie an unsere Ausführungen zum Verkehr, Städtebau und zur Landschaft und Naturschutz) die besondere topographische Lage. Wir können unsere Gewerbeflächen nicht in den See, ins Moos und die Moränenhügel wachsen lassen. Die Entwicklung des Gewerbegebiets Schorn ist ein Versuch diesem Dilemma zu entkommen.

Auch durch unsere Herkunft, berufliche Qualifikation und Erfahrung haben wir verinnerlicht, dass in finanziellen Dingen Nüchternheit notwendig und Realitätsverweigerung tödlich ist. Mit großer Sorge beobachten wir, dass sich im Augenblick eine Tendenz abzeichnet, gerade im Hinblick auf den Kommunalwahlkampf in einen Wettlauf um das populärste Projekt einzutreten – weil die Rechnung ja immer erst später kommt.

Schon für den Haushalte seit 2010 hat die UWG deshalb eindringlich und schriftlich verfochten, eine Haushaltspolitik zu betreiben, die das Pulver trocken hält.

Da die kaum mehr vorhandene Vermögenssubstanz einerseits und die finanzpolitische Perspektive andererseits dazu zwingen, vertreten wir eine Finanzpolitik der Bescheidenheit und Besonnenheit und widersetzen uns dem Wettlauf um die Wählergunst durch Stimmenkauf. Wir müssen jeweils unsere bestehenden Einrichtungen und vertraglichen Verpflichtungen finanzieren, bevor wir neue Träume träumen.

Eine Politik, den Kuchen aufzufressen und trotzdem zu behalten, wird scheitern. Die Erfahrung der letzten Jahre haben den Wähler noch einmal für wirtschafts- und finanzpolitische Probleme sensibilisiert – er wird ablehnend reagieren, wenn man ihm ein X für ein U vormachen will.